Reden wir über Geld!

Jeder Auftrag ist anders, jede Recherche gestaltet sich anders, jeder Artikel ist ein Unikat. Das Redigieren von Texten stellt andere Herausforderungen an mich als das Schreiben, eine Rede andere als ein Fachartikel. Diese Vielfältigkeit, die ich einerseits schätze, macht mir andererseits das Leben schwer. Auch nach Jahren stelle ich immer wieder fest: Im Vorfeld lässt sich das tatsächliche Arbeitsaufkommen eines Auftrags oft nur schwer einschätzen. Daher hänge ich an dieser Stelle keine „Speisekarte“ mit festen Preisen aus.

Schmerzhafter Spagat

Viele Freelancer, nicht nur freie Journalisten, weisen eher verschämt darauf hin, dass sie nicht für Erdnüsse arbeiten, sondern für Geld. Nur wenige reden offen über ihre Honorare. Den – für viele – schwierigen Spagat kenne ich natürlich. Einerseits die Frage: Wie viel muss ich verdienen, um über die Runden zu kommen? Andererseits: Wie viel darf ich verlangen, ohne den Auftrag zu verlieren? Hinzu kommt, dass Kolleginnen und Kollegen immer auch Konkurrentinnen und Konkurrenten sind. Besonders für diejenigen, die noch nicht so lange in der Branche unterwegs sind, ist die Versuchung groß, sich unter Wert zu verkaufen. Das Dilemma: Wer erst einmal als „billiger Jakob“ bekannt ist, wird dieses Image nur schwer wieder los.

Für Transparenz entschieden

Also habe ich mich für Transparenz entschieden. Wer mich fragt, ob ich für sie oder ihn beziehungsweise für ihr oder sein Unternehmen tätig werden möchte, soll zumindest den Rahmen kennen, in dem ich mich bewege. Also: Unabhängig von zusätzlichen Kosten, beispielsweise für Reisen, Übernachtungen oder Recherchekosten beträgt mein Stundenhonorar 65 Euro, ein Tagessatz 480 Euro.

Selbstverständlich können wir darüber reden, ein Auftrag bleibt schließlich Verhandlungssache, denn (siehe oben): Jeder Auftrag ist anders …